Aorteninsuffizienz Mit Aortenklappeninsuffizienz oder kurz Aorteninsuffizienz wird in der Medizin der mangelhafte Schluss der Aortenklappe des Herzens mit dadurch bedingtem diastolischem Rückfluss von Blut aus der Aorta in die linke Herzkammer bezeichnet. Leichte Formen der Aorteninsuffizienz können häufig in einer Ultraschalluntersuchung des Herzens beobachtet werden. Mittelgradige und schwere Formen sind in den letzten Jahren seltener geworden, da das rheumatische Fieber als häufigste Ursache dieser zweithäufigsten Klappenerkrankung früher erkannt und antibiotisch behandelt wird.. Aortenklappenstenose Die Aortenklappenstenose, meistens verkürzt Aortenstenose genannt, ist eine angeborene oder erworbene Einengung des Ausflusstraktes der linken Herzkammer und gehört zu den häufigsten primären Herzklappenerkrankungen. Man unterscheidet: die angeborene Aortenstenose (subvalvulär, valvulär oder supravalvulär), die durch Entzündungen (Endokarditis), Fehlbildungen oder degenerative Prozesse erworbene Aortenklappenstenose, die angeborene hypertrophe Kardiomyopathie mit dynamischer Obstruktion (sog. HOCM – hypertroph-obstruktive Kardiomyopathie), die sich im Kinder-, Jugend- oder Erwachsenenalter manifestieren kann.. Endokarditis Die Endokarditis (Plural: Endokarditiden) ist eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard), die die Herzhöhlen und den herznahen Anteil der Arterien und Venen auskleidet und auch die Struktur der Herzklappensegel bildet. Unbehandelt ist der Krankheitsverlauf meist tödlich. In Westeuropa ist die Endokarditis bei herzgesunden Menschen selten geworden und seit der Einführung von Antibiotika auch behandelbar. Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Todesfälle durch Endokarditis infolge der Ausbreitung von nosokomialen Infektionen mit multiresistenten Erregern allerdings wieder an. Eine erhöhte Gefahr, an einer Endokarditis zu erkranken, besteht ferner bei Vorliegen von angeborenen oder erworbenen Herzfehlern (insbesondere nach Herzklappenersatz).. Herzinfarkt Der Myokardinfarkt, auch Herzinfarkt oder Herzanfall, ist ein akutes und lebensbedrohliches Ereignis infolge einer Erkrankung des Herzens. In der Humanmedizin gebräuchliche Abkürzungen sind HI, MI (myocardial infarction) oder AMI (acute myocardial infarction). Es handelt sich um eine anhaltende Durchblutungsstörung (Ischämie) von Teilen des Herzmuskels (Myokard) und wird in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel in einer arteriosklerotisch veränderten Engstelle eines Herzkranzgefäßes verursacht. Leitsymptom des Herzinfarktes ist ein plötzlich auftretender, anhaltender und meist starker Schmerz im Brustbereich, der vorwiegend linksseitig in die Schultern, Arme, Unterkiefer, Rücken und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Schweißausbrüchen/Kaltschweißigkeit, Übelkeit und eventuell Erbrechen begleitet. Bei etwa 25 % aller Herzinfarkte treten nur geringe oder keine Beschwerden auf (sogenannter stummer Infarkt). In der Akutphase eines Herzinfarktes kommen häufig gefährliche Herzrhythmusstörungen vor. Auch kleinere Infarkte führen nicht selten über Kammerflimmern zum plötzlichen Herztod, etwa 30 % aller Todesfälle beim Herzinfarkt ereignen sich vor jeder Laienhilfe oder medizinischen Therapie.. Herzinsuffizienz Die Herzinsuffizienz oder Herzschwäche ist die krankhafte Unfähigkeit des Herzens, das vom Körper benötigte Herzzeitvolumen ohne Anstieg des enddiastolischen Drucks zu fördern. Die „Pumpschwäche“ äußert sich in reduzierter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, man spricht auch von Vorwärtsversagen. Nicht weniger relevant sind die Symptome des Rückwärtsversagens: Zur Steigerung der Herzleistung vergrößert der Körper seinen Wasserbestand, was bei Schwäche des rechten Herzens zu Wassereinlagerungen in den Beinen führt. Bei Schwäche des linken Herzens sammelt sich Wasser in der Lunge an, das sich, insbesondere im Liegen, als Atemnot bemerkbar macht und in schweren Fällen die Sauerstoffaufnahme lebensbedrohlich einschränkt.. Herzrhythmusstörung Unter einer Herzrhythmusstörung (HRS) oder kardialen Rhythmusstörung, mit den Formen (Kardiale) Arrhythmie und Kardiale Dysrhythmie (Abweichung von der normalen Herzfrequenz oder Störung des zeitlichen Ablaufs der einzelnen Herzaktionen), versteht man eine Störung der normalen Herzschlagfolge, verursacht durch nicht regelrechte Vorgänge bei der Erregungsbildung und -leitung im Herzmuskel. Physiologische Veränderungen im Herzrhythmus werden hingegen als Herzfrequenzvariabilität bezeichnet. Darunter gibt es eine Beschleunigung (Tachykardie) und eine Verlangsamung (Bradykardie) der Herzfrequenz.. Koronare Herzkrankheit Mit dem Begriff koronare Herzkrankheit wird eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) bezeichnet. Sie wird in den meisten Fällen durch Arteriosklerose (umgangssprachlich „Arterienverkalkung“) verursacht. Hierbei bedingen Ablagerungen in und nicht etwa an den Gefäßwänden eine Versteifung dieser sowie eine zunehmende Verminderung des Gefäßquerschnitts (obstruktive KHK) bis zur vollständigen Verstopfung. Die Folge einer Koronarsklerose ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung und damit eine verminderte Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot, welches als Myokard-Ischämie (beschreibt die Auswirkung auf die Muskulatur) oder als Koronarinsuffizienz (beschreibt die Ursache an den Herzkranzgefäßen) bezeichnet wird.. Mitralklappeninsuffizienz Mitralklappeninsuffizienz ist in der Medizin ein beim Menschen und zumindest einigen Tierarten häufiger Herzklappenfehler. Es handelt sich um eine Schlussunfähigkeit oder „Undichtigkeit“ der Mitralklappe des Herzens, die während der Auswurfphase (Systole) zu einem Rückfluss von Blut aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof führt.. Mitralklappenstenose Die Mitralklappenstenose oder Mitralstenose ist ein Herzklappenfehler, bei dem die Öffnung der Mitralklappe eingeengt ist. Dadurch kommt es zwischen zwei Herzaktionen (während der Diastole) zu einer gestörten Füllung der linken Herzkammer.. Myokarditis Myokarditis (Herzmuskelentzündung) ist eine Sammelbezeichnung für entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels mit unterschiedlichen Ursachen. Viele Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) verlaufen symptomlos; eine Myokarditis kann aber auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen und zum plötzlichen Herztod führen. Sind auch die Herzinnenhaut (Endokard) und der Herzüberzug (Epikard) betroffen, spricht man von einer Pankarditis.. Perikarditis Als Perikarditis (auch Herzbeutelentzündung), in älteren Texten und noch in Zusammensetzungen auch Pericarditis, bezeichnet man in der Medizin eine Entzündung des bindegewebigen Herzbeutels (Perikard) aufgrund unterschiedlicher Ursachen. Häufig findet man begleitend einen Perikarderguss, später auch Fibrosierungen und Verkalkungen, was eine erhebliche Beeinträchtigung der Herzfunktion zur Folge haben kann. Fast immer sind auch direkt unterhalb des Perikards liegende Schichten des Herzmuskelgewebes (Myokard) in unterschiedlich starker Ausprägung von der Entzündung mit betroffen (Perimyokarditis). Ist zusätzlich auch noch die Innenschicht des Herzens (Endokard) beteiligt, spricht man von einer Pankarditis.. Rheumatisches Fieber Das rheumatische Fieber (syn. akutes rheumatisches Fieber), auch Streptokokkenrheumatismus genannt, ist eine heute in den Industrieländern selten diagnostizierte entzündlich-rheumatische Systemerkrankung von Haut, Herz, Gelenken und Gehirn. Sie tritt als Folgeerkrankung nach einer Infektion mit β-hämolysierenden Streptokokken der Lancefield-Gruppe A auf. Oft verlaufen diese Infektionen der oberen Luftwege mit nur milden Symptomen. Es erkranken hauptsächlich Kinder und Jugendliche nach einer Tonsillitis oder Pharyngitis mit Streptokokken (v. a. Streptococcus pyogenes)..