Blut

Eisenmangelanämie

Die Eisenmangelanämie (früher in Bezug auf die Symptomatik als Chlorose oder Bleichsucht bezeichnet) ist eine durch Eisenmangel verursachte und weltweit die häufigste Form der Anämie und wahrscheinlich auch die häufigste Mangelkrankheit überhaupt. Ihre Prävalenz wird auf ca. 600 Millionen Menschen weltweit geschätzt. Durch den Eisenmangel wird die Produktion des roten Blutfarbstoffes, des Hämoglobins, gestört. Menschen mit einer Eisenmangelanämie fühlen sich oft müde und schlapp und neigen zu einer blassen Gesichtsfarbe..

Hämolytische Anämie

Als hämolytische Anämie bezeichnet man alle Formen der Blutarmut (Anämie), bei denen die roten Blutkörperchen ihre normale Lebensdauer nicht erreichen. Man unterscheidet als Ursachen Veränderungen der Blutkörperchen selbst (korpuskuläre Ursache) und von den Blutkörperchen unabhängige Ursachen (extrakorpuskuläre Ursache)..

Leukämie

Leukämie, im Deutschen auch als (weißer) Blutkrebs bezeichnet, ist eine maligne Erkrankung des blutbildenden oder des lymphatischen Systems und gehört im weiteren Sinne zu den Krebserkrankungen. Ein anderer früher verwendeter Ausdruck dafür ist Leukose. Leukämien zeichnen sich durch stark vermehrte Bildung von funktionsuntüchtigen Vorläuferzellen der weißen Blutzellen aus. Diese werden auch Leukämiezellen genannt. Sie breiten sich im Knochenmark aus, verdrängen dort die übliche Blutbildung und treten in der Regel auch stark vermehrt im peripheren Blut auf. Sie können Leber, Milz, Lymphknoten und weitere Organe infiltrieren und dadurch ihre Funktion beeinträchtigen. Die Störung der Blutbildung vermindert die normalen Blutbestandteile. Es entsteht eine Anämie durch Mangel an Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen, ein Mangel an blutungsstillenden Blutplättchen und ein Mangel an reifen funktionstüchtigen weißen Blutzellen..

Megaloblastäre Anämie

Diese wird auch als megaloblastäre Anämie bezeichnet. Infolge von Vitamin-B12-, Thiamin- oder Folsäuremangel ist die Produktion roter Blutkörperchen eingeschränkt. Am häufigsten tritt diese, mit einer jährlichen Inzidenz von 9 Fällen/100.000 Einwohner, infolge von Vitamin-B12-Mangel auf. Vitamin B12 (Cobalamin) wird im Körper bei der DNS-Synthese benötigt. Da nicht genügend DNS für die Zellteilung verfügbar ist, bleibt es bei im Vergleich zu reifen Erythrozyten vergrößerten Zellen (Megaloblasten). Der Mangel an Vitamin B12 kann verschiedene Ursachen haben: Nicht ausreichende Aufnahme mit den Nahrungsmitteln (v. a. bei veganer Ernährung, also vollständigem Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs). Malabsorption: Für die Aufnahme von Vitamin B12 in die Darmschleimhaut muss dieses mit dem sog. intrinsischen Faktor (IF) gebunden werden. Ist dieser nicht oder nicht ausreichend vorhanden, kann Vitamin B12 nicht absorbiert werden. Die Ursache hierfür kann entweder genetisch oder erworben sein. Erworbene Ursachen sind entweder Gastrektomien (operative Entfernung des Magens) oder Autoimmunerkrankungen (dieses Krankheitsbild wird als perniziöse Anämie bezeichnet). Eine weitere mögliche Ursache für Malabsorption ist die Hemmung der Bindung von IF an Cobalamin oder die Bindung des Komplexes aus den beiden an Rezeptoren im Ileum (Krummdarm). Ursache hierfür sind ebenso Autoimmunerkrankungen..

Polycythaemia vera

Die Polycythaemia vera ist eine seltene myeloproliferative (die myeloische Blutbildung im Knochenmark betreffende) Erkrankung, bei der eine abnorme Vermehrung von roten Blutzellen (Erythrozyten) vorliegt, ohne dass hierfür ein physiologischer Stimulus existiert. Zu den Hauptsymptomen zählen eine vermehrte Blutviskosität bis hin zum Hyperviskositätssyndrom und damit zusammenhängende Durchblutungsstörungen. Auch ein Bluthochdruck kann auftreten. In der Regel ist die Erkrankung relativ gutartig und kann durch Aderlässe behandelt werden. Selten geht eine PV in andere Erkrankungen über (sekundäre Osteomyelofibrose, akute myeloische Leukämie)..

Polyglobulie

Eine Polyglobulie, eine Erythrozytose oder eine sekundäre Polyzythämie bezeichnet eine durch gesteigerte Blutneubildung erhöhte Erythrozytenzahl oder Hämoglobinkonzentration im Blut. Im Blutbild findet sich ein erhöhter Hämatokritwert..

Hämorrhagische Diathese

Unter einer hämorrhagischen Diathese versteht man eine krankhaft gesteigerte Blutungsneigung. Sie ist eine spezifische Form der Diathese. Symptome einer hämorrhagischen Diathese kann jede abnormale Blutung sein wie z. B. eine verlängerte Blutungszeit (> 6 Min.), Blutergüsse (Hämatome) ohne Gewalteinwirkung oder nach Bagatellverletzungen, Zahnfleischbluten und Blutungen im Verdauungstrakt oder in den Gelenken..

Renale Anämie

Eine renale Anämie bezeichnet eine Anämie aufgrund einer akuten oder chronischen Nierenerkrankung. Durch den Funktionsverlust der Niere entsteht ein Erythropoetinmangel, wodurch zu wenig rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gebildet werden. Nahezu alle Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Anstieg des Serumkreatinins auf mehr als 3–4 mg/dl entwickeln eine renale Anämie..

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